Was ist Onboarding-Coaching?

Bisher war eine Eigenschaft des Coachings, dass es sich um einen unabhängigen, objektiven Coach handelt, der vom Betrieb engagiert wird. Das Gegenstück ist unternehmensinternes Coaching. Was spricht für den Coach im Haus?

Coaching zeichnet sich durch Objektivität aus, da der Coach weder Teil der Hierarchie noch des Firmenalltags mit dem alltäglichen Klatsch und Tratsch ist.

Was sind firmeninterne Coachs?

Mittlerweile gibt es bereits Ausbildungslehrgänge von Coaching-Agenturen, die das sogenannte Onboarding- Coaching anbieten. Dabei werden angehende Führungskräfte gecoacht oder auch durch Outplacement ältere Mitarbeiter u. a. auf das Ausscheiden vorbereitet.

Onboarding-Coaching soll nach Meinung von Experten langsam und niederschwellig eingeführt werden, bevor auch allgemeine interne Coaching-Angebote in Angriff genommen werden. Denn neben der Objektivität zeichnet sich Coaching auch durch Diskretion aus.

Müssen Betriebskultur und internes Coaching harmonieren?

Coaching wird geschätzt, da der Coach von aussen in der Regel für eine bestimmte Aufgabe engagiert wird und entsprechend lösungsorientiert arbeitet, auch wenn der Coaching-Auftrag sich auf mehrere Sitzungen ausweitet.

Indem der Coach nicht in den Betriebsalltag involviert ist, wirkt er per se schon einmal vertrauenswürdiger, was zudem noch vertraglich abgesichert ist. Stimmt die Chemie zwischen Coach und Coachee, dann können durchaus sehr persönliche Dinge angesprochen werden, die dazu beigetragen haben, dass der Klient nicht sein volles Potential ausgeschöpft hat beispielsweise.

Genau hier liegen die Herausforderungen des Onboarding-Coachings. Herrscht im Betrieb nicht eine gewisse Vertrauensatmosphäre, wird beispielsweise über Umstrukturierung spekuliert oder sind Manager nur als „Antreiber“ bekannt, dann hat es internes Coaching schwer und kann missverstanden werden.

Ergänzen sich externes und internes Coaching?

Kritikpunkte bei externem Coaching ist, dass Projekte, oft nicht ausreichend begleitet und nachbetreut werden, was zum Teil jedoch auch an den Kosteneinsparungen der Unternehmen liegt.

Ein internes Coaching käme günstiger, wenn geeignete Mitarbeiter oder Führungskräfte entsprechend ausgebildet werden. Der Vorteil ist, dass die internen Coachs aus dem Betrieb kommen und die Strukturen kennen. Gleichzeitig müssen sie sich während ihrer Coaching-Aufgabe vom Betrieb gedanklich distanzieren, auch wenn sie beispielsweise in betriebliche Prozesse eingebunden sind, die Thema des Coachings sind.

Externes und internes Coaching bieten also Vorteile und Grenzen, die abgewägt werden sollten und abhängig von der Unternehmenskultur, durchaus ihre Berechtigung haben.