Kamf der Internet Titanen – Apple, Facebook und Google kämpfen um Content! Teil 2

coaching newsWie schon im ersten Teil beschrieben, geht es um Inhalte, welche die Internet Giganten an ihre Nutzer ausliefern wollen. Der Grund dahinter ist einfach. Je mehr Nutzer eine Plattform erreicht, um so grösser der Gewinn durch Dienstleistungen und Werbung.

Nachdem Apple die „Apple News App“ und Facebook den „Instant Articles News Delivery Service“ angekündet hatten, mit dem die Content Anbieter ihre Inhalte speziell auf die mobilen Formate zugeschnitten ausliefern konnten, kam Google unter Zugzwang.

Was ist die Antwort von Google?


Google gründete als Antwort auf Facebook und Apple, das Open Source Projekt „Accelerated Mobile Pages (AMP)“. Damit soll erreicht werden, dass die Ladezeiten bei mobilen Inhalten um 15% – 85% schneller sein werden.

Mehr als 30 Verlage und Technologieunternehmen, darunter Twitter, LinkedIn und Pinterest, haben bereits ihre Unterstützung für AMP angekündet

Ein Weg um die Werbeblocker auszuschalten?

Google und seine Partner wollen mit dem schnellen Bildschirmaufbau durch AMP, dem wachsenden Interesse der Verbraucher an Ad-Blockern entgegen wirken. Viele Menschen blockierten die Werbung, weil sich dadurch die Ladezeiten erheblich verlängerten.

Und das kennen sie ja vermutlich, nach dem der Text sichtbar wird, bauen sich die Seiten weiterhin über viele Sekunden weiter auf. Während dem Laden der Bilder und Anzeigen verschiebt sich der Bildschirminhalt fortwähren, so dass sich die Leseposition dauernd ändert und man immer wieder scrollen muss, um den Text zu lesen. Ziemlich nervig, richtig?

Und wie will Google’s AMP das ändern?

AMP will das mit Pre-Rendering (Inhalte im Voraus abrufen ) lösen. AMP-Dokumente sind von Grund auf so entwickelt, dass die Inhalte im Voraus abrufbar sind. Browser unterstützen seit langem das Pre-Rendering durch den Tag. Das Vorladen führt aber gerade im mobilen Gebrauch zu grossen Datenmengen und höherer CPU Belastung und kann daher teuer werden.

Das Pre-Rendering von AMP HTML Dokumenten ist aber nun intelligenter. Es „sagt“ dem Dokument, dass es sich nur soweit aufbauen soll, was im sichtbaren Bereich ist und nicht viel CPU Power braucht. Das schont die Batterie im mobilen Gerät und verringert die Datenmengen https://github.com/ampproject

Was ist der grosse Unterschied zwischen „Instant Articles News Delivery Service“ / „Apple News App“ und Google mit dem „Accelerated Mobile Pages Project (AMP)“ ?

Facebook’s Service und Apple News hängen von Partnerschaften mit den Publishern ab. Also wer bei Apple News App dabei sein will, muss einen Antrag für die Aufnahme stellen. https://developer.apple.com/news-publisher/

AMP ist anders, weil es völlig Open Source ist und keine besonderen Beziehungen oder Vereinbarungen zu den Inhalte Lieferanten benötigt.

Google sagt, dass Publisher welche AMP verwenden in der Lage sind, ihre eigenen Anzeigen mit ihren eigenen bevorzugten Tools, einschliesslich Drittanbieter-Ad-Netzwerken zu nutzen.

Facebook und Apple gehen ähnlich vor. Allerdings könnte AMP am Ende bei Drittanbieter-Ad-Netzwerken restriktiv sein.

Welche Ziele verfolgen die drei?

Facebook, Apple und AMP wollen in erster Linie Geld verdienen. Das können sie aber nur, wenn Inhalte da sind, welche von den Nutzern konsumiert werden können. Facebook, Apple und AMP ködern die Content Lieferanten damit, dass sie diesen sagen, kommt zu uns, wir bieten dem Nutzer mit unserer Technik das beste mobile Erlebnis.

Wer wird in der Zukunft gewinnen?

Viele der führenden Verlage sind in den USA bereits eine Partnerschaft mit Facebook und Apple eingegangen um deren grosse Nutzer Basis zu erreichen.

Aber zugleich gibt es eine wachsende Angst, dass diese geschlossen Systeme bei den Partnern schlussendlich zu einem Verlust der Handlungsfreiheit, Abhängigkeit und finanziellen Einbussen führen könnte.

Was aber klar ist, AMP, Apple News und Facebook Instant-Articles liefern den mobilen Benutzern eine deutlich verbesserte User Experience.

Vermutlich wird es weder einen klaren Verlierer oder Gewinner geben, da alle drei, die Benutzer in ihrem System abholen.

Fazit: Das mobile Web wird weiter an Bedeutung gewinnen. Und eigentlich ist es ein Weg zurück zu einfachen Webseiten und Apps. Was bestimmt immer die wichtigste Rolle spielen wird, sind die Inhalte. Ohne Content keine Besucher. Darum die Frage, haben sie schon eine Content Marketing Strategie?

Zurück zum Teil 1 – Hier klicken