Mediation contra Konflikt-Coaching?

Und schon wieder ist ein relativ unbekannter Begriff im Bereich der Beratungsformen aufgetaucht: Mediation. Wo finden sich Gemeinsamkeiten mit Konflikt-Coaching und welche Unterschiede gibt es?

„Konfliktstoff ist von zeitlosen Design und in jeder Menge und Qualität verfügbar.“ (Siegfried Wache)

Wo Menschen aufeinandertreffen und vor allem wo Menschen sich ihr Gegenüber nicht aussuchen können, sind Konflikte, Streit oder eine Meinungsverschiedenheit fast schon vorprogrammiert, denn Vorbeugen klappt nicht immer.

Konflikte – wenn die Mücke zum Elefanten wird?

Oft ist es die berühmte Mücke, die zu einem Elefanten wird. Es sind Kleinigkeiten, die einen stören, sei es im Privatbereich oder am Arbeitsplatz, die nicht toleriert sondern heruntergeschluckt werden. Doch irgendwann ist eine Schwelle überschritten und der Konflikt bricht aus, Gegensätze prallen aufeinander oder es herrscht Schweigen, wo ein konstruktives Gespräch notwendig wäre.

Ein erster und wichtiger Schritt ist es, sich Hilfe zu suchen, wenn Betroffene den Konflikt nicht beilegen können. Im Privatbereich kann das die Familie oder Freunde sein, die mit Rat und Tat zur Seite stehen und versuchen zu schlichten.

Am Arbeitsplatz können das Kollegen oder der Chef sein, der ein Machtwort spricht. Doch manchmal, ist Hilfe von aussen empfehlenswert, wie Konflikt-Coaching oder Mediation.

Was ist Mediation?

Der Begriff Mediation bedeutet Vermittlung. Das Ziel der Mediation ist es, Konflikte konstruktiv anzugehen um Win-win-Lösungen zu erreichen, wo beide Streitparteien als Gewinner hervorgehen.

Mithilfe eines Dritten, des Mediators oder einer Mediatorin werden Lösungen von den Konfliktparteien gemeinsam erarbeitet. Die Mediation muss von Schiedsgerichtsverfahren und Schlichtungen unterschieden werden. Auch Konflikt-Coaching ist keine Mediation?

Konflikt-Coaching – der unsichtbare Dritte?

Beim Konflikt-Coaching sucht meist eine Konfliktpartei einen Coach auf, der auf Konflikt-Coaching spezialisiert ist. Führungskräfte nutzen Konflikt-Coaching um Konflikte im Unternehmen  vorzubeugen, zu lernen, wie Konflikte frühzeitig erkannt und geklärt werden oder lassen sich durch einen aktuellen Streit coachen. Der Coach arbeitet dabei im Hintergrund, ohne direkt in den Konflikt einzugreifen.

Ist Konflikt-Coaching einseitig?

Auf den ersten Blick mag Konflikt-Coaching einseitig erscheinen, wenn sich eine Streitpartei „Verstärkung“ holt. Oft sind es jedoch Manager, die durch Konflikt-Coaching eine Lösung für ihren Betrieb oder eine spezielle Abteilungen anstreben ohne direkt involviert zu sein.

Zudem arbeiten professionelle Coachs lösungsorientiert und das sind bei Meinungsverschiedenheiten und Streitigkeiten, stets akzeptable Regelungen, die beiden Parteien entsprechen. Ein Konflikt gilt als ungelöst, wenn sich eine Partei als Verlierer fühlt.

Wie arbeiten Konflikt-Coachs?

Bei Konflikten spielen Emotionen eine grosse Rolle. So ist es eine wesentliche Aufgabe eines Konflikt-Coachs eine sachliche Basis, einen objektiven Blick des Konflikts aufzuzeigen.

Wie der Konflikt gelöst wird, hängt vom Coachee ab. Ein Coach wird in einem Prozess mit dem Klienten Strategien, Lösungen erarbeiten, die für den Coachee realistisch sind, denn er ist der Spezialist des Konflikts, er kennt die Konfliktparteien und Ursachen.

Konflikte sollten nicht zu negativ gesehen werden, denn in jeder Konfliktbereinigung steckt auch eine Chance. Oft sind Konflikte und Unzufriedenheit im Betrieb Zeichen, dass es Zeit für Veränderungen ist, die auch dem Unternehmen zugutekommen.